Zum Thema Stress-Less

Für viele Menschen ab 40, ist Stress zu einem lebensbestimmenden Thema geworden, in dem sie feststecken.

Der Leistungsanspruch unserer Leistungsgesellschaft fordert und fördert förmlich das Anpassungs-Verhalten, das viele in selbstschädigende Muster führt, deren Folgen sie oft zu spät erkennen.

Wenn dieses Verhalten Normalität der täglichen Routine wird, also von uns unbewusst fehlgesteuert abläuft, spüren wir nicht mehr, dass wir uns selbst schädigen.

Unser Körper schickt dann Signale. Welche Signale sendet Dir Dein Körper?

Aus der Polyvagal-Theorie von Stephen W. Porges wissen wir, dass in unserem Autonomen Nervensystem (ANS) zwei wichtige Empfindungs- und Erlebnisweisen nebeneinander existieren:

  • dem biologischen Bedürfnis nach Verbundenheit
  • dem biologischen Bedürfnis zu Überleben

Beide Bedürfnisse können aktiv zusammenarbeiten oder im Widerspruch zueinanderstehen.

Das Autonome Nervensystem (ANS) wird durch Erlebnisse und Interaktionen geprägt. Die erlernten und konditionierten Muster filtern die Umwelteinflüsse und übermitteln Signale für Sicherheit und Gefahr. Gleichzeitig sendet und sucht unser ANS Signale für Sicherheit und Gefahr.

Die übermittelten Signale zwischen zwei Menschen können entweder co-regulieren und für Möglichkeiten öffnen, oder die Reaktivität der bereits konditionierten überlebenssichernden Muster noch verstärken.

Im Normalzustand reagiert das ANS im Augenblick angemessen. Wurde das ANS in einer unsicheren Umgebung geprägt und geformt, entwickeln sich häufig zu starke oder zu schwache, sich verselbstständigende Verhaltensmuster.

Diese einmal dem „Überleben dienenden und jetzt unwillkürlich ablaufenden“ Verhaltensmuster, können den Menschen durch bestimmte Ereignisse im Jetzt, an etwas in seiner Vergangenheit erinnern und in Stress versetzen.   

Du kannst Dich fragen, ob Dein Verhalten/Reaktion in einer bestimmten Situation, an einem bestimmten Ort, mit einer bestimmten Person (Personen) angemessen und notwendig war.

Es gibt 4 grundlegende Verhaltensweisen im Stress.

Der Freeze Modus ist der älteste Reaktions-/Überlebensmodus im Stress.

Er zeichnet sich durch folgende Verhaltensweisen aus:

  • Rückzug
  • Shutdown
  • Benebelt und empfindungslos
  • Aktivitäten werden stumpf ohne Bewusstheit ausgeübt
  • Die Verbindung zu sich selbst, zu anderen und der Welt und dem Geist gehen verloren
  • Sich verloren, verlassen, unsichtbar fühlen
  • In einem Zustand des Nichtwissens, Nichtfühlens, Nichtseins

Der Fight Modus und der Flight Modus sind die zweitältesten Stressmodi.

Diese zeichnen sich durch folgende Verhaltensweisen aus:

  • Mobilisierung um zu überleben
  • Übergang zu Kampf oder Flucht
  • Nicht im Einklang mit anderen
  • Getrieben zur Befriedigung von Bedürfnissen
  • Beunruhigt und verängstigt sein
  • Missinterpretation von Signalen
  • Soziale Verbundenheit dem Überleben opfern, vermeiden von Konfrontation

Der zugewandte Modus ist der in der Evolution jüngste Modus:

  • Sicher geerdet im eigenen Körper
  • Selbstregulation im Stress
  • Co-Regulation im Austausch
  • Empathie
  • Bitte um Unterstützung und selbst unterstützen
  • In einem ressourcenvollen Zustand mit Einfallsreichtum

Die Stressmodi dienen vordergründig einer kurzfristig höheren Leistungsfähigkeit des Körpers, in der dann die Grundbedürfnisse heruntergefahren werden und die Schmerzempfindung ausgesetzt wird. Oder der Körper und sein Energiesystem wird heruntergefahren bis zur Bewegungslosigkeit/Depression.

Das fatale liegt schon im Anfang. Wir glauben, das wir Energie haben und weiterhin viel leisten können, doch wir brennen aus.

Man kann sich diesen Stressmodus als eine Art Notstromaggregat vorstellen, das dafür da ist, kurzfristig hohe Leistungsbereitschaft sicherzustellen. Wenn dieses Notaggregat ausfällt, bricht alles zusammen, weil alle köpereigenen Ressourcen aufgebraucht sind. Der Mensch ist im Notfallmodus unterwegs, dann kann der berühmte Tropfen das Fass zum Überlaufen bringen und das System kollabiert.

Dies geschieht, wenn aus akuten Belastungssituationen, Dauerbelastungssituationen werden und auf die Spitze zu- treiben.

In solchen Langzeit-Stresssituationen schüttet die Nebenniere Cortisol aus. Zusammen mit den Botenstoffen Noradrenalin und Adrenalin signalisiert es dem Gehirn, Energie bereitzustellen. Der Blutdruck steigt, das Herz pumpt schneller, der Fettstoffwechsel wird aktiviert und Entzündungsreaktionen im Körper gehemmt, die Person ist infolge „kampfbereit”, hat eine gesteigerte Konzentration und fühlt sich leistungsfähiger.

Cortisol Wirkung

Wird die Belastung zu einem Dauerzustand, weil seit Wochen körperliche und/oder emotionale Anspannung besteht, wird das Stresshormon Cortisol kontinuierlich freigesetzt. Daraus können physische und psychische Beschwerden entstehen. In unserer Frühzeit als Mensch gab es immer Zeiten von Anspannung und Entspannung, weil sich beides bedingt. Die Spannung führt zur Aktion und nach der Aktion kommt es zur Entspannung als natürlichem Zustand, dieser Mechanismus wird bei einem Dauerbelastungszustand ausgesetzt.

Häufige Folgen eines chronisch erhöhten Cortisolspiegels:

Herzerkrankungen und Bluthochdruck, Magenbeschwerden durch Übersäuerung, Beeinträchtigung des Erinnerungsvermögens und der Konzentrationsfähigkeit (durch Schädigung der Nervenzellen im Hippocampus), Störung des Schlaf-/Wach-Rhythmus durch Ungleichgewicht der Hormone Cortisol und Melatonin.

Durch Ausschüttung des Stresshormons Cortisol, bleibt der Körper in Alarmbereitschaft, Betroffene haben oft Ein- / Durchschlafprobleme und Schwierigkeiten zu regenerieren.

Mögliche Effekte eines erhöhten Cortisolspiegels im Überblick:

Geschwächtes Immunsystem, Herzerkrankungen, Bluthochdruck, Konzentrationsschwierigkeiten, Gedächtnisverlust, Schlafstörungen, Übergewicht und Probleme beim Abnehmen, gestörte Regeneration, Leistungsabfall.

Foto: Oscar Soderlund · unsplash.com

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